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Fachkräfte für Digitalisierungsberufe und im MINT-Bereich: neue Umfrage unter Migrantinnen in Deutschland zeigt Potenzial

Berlin, 25.06.2024. Wirtschaftsforscher analysieren regelmäßig den Bedarf an Fachkräften. Aktuell liegt die Quote der unbesetzten Stellen in Digitalisierungsberufen laut dem Institut der deutschen Wirtschaft bei 63 Prozent. Es gab also deutschlandweit für mehr als sechs von zehn der offenen Stellen keine passend qualifizierten Arbeitssuchenden.*

In MINT-Berufen, also mit Schwerpunkten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, hat sich die Lücke an Fachkräften aufgrund der konjunkturell schwachen Lage zwar gerade verkleinert, trotzdem gab es 449.300 vakante Stellen im März 2024. Eine entsprechende Beschäftigung suchten bundesweit zu diesem Zeitpunkt 213.900 arbeitslose Personen. Da nicht jeder Arbeitssuchende die entsprechende Qualifikation besitzt, bleibt unterm Strich eine Arbeitskräftelücke von 244.400 Personen.

Dass die MINT-Lücke nicht noch größer ausfällt, liegt in erster Linie an zugewanderten Beschäftigten. So stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Zuwanderer von 2012 bis 2023 um mehr als 110 Prozent. Zum Vergleich: die Beschäftigung deutscher Arbeitskräfte legte in diesem Zeitraum 7,5 Prozent zu. **

Laut IWD können vor allem drei Personengruppen helfen, die Lücke von Fachkräften zu verkleinern: Zugewanderte, Frauen und ältere Menschen. Dass Migrantinnen einen Teil beitragen können, zeigt auch eine aktuelle Umfrage von Match Talent, einer Initiative von Lingoda und Kiron, die internationale Talente bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt unterstützt. Die Umfrage zeigt zudem, wo die großen Hürden liegen und welche Unterstützung zugewanderte Frauen benötigen.

Bei den Berufsfelder, in denen eine Weiterbildung interessant ist, landet auf dem ersten Platz mit 14,7 Prozent Datenanalyse und Wissenschaft, danach folgen mit je 12,4 Prozent IT und Projektmanagement und Finanzen mit 11,6 Prozent. Online-Marketing ist bei 7,6 Prozent gefragt. Mit 4,4 Prozent folgt Personalwesen und mit je 4 Prozent Webentwicklung sowie User Experience und User Interface Design (UX/UI). Die Bandbreite der gewünschten Weiterbildungen ist viel größer und sehr individuell. Auffällig ist dennoch die Häufung in den Berufen, die auch im Digitalisierungs- und MINT-Bereich gefragt sind.

Gewünschte Weiterbildungen:

  1. Datenanalyse und Wissenschaft: 14,7 Prozent
  2. IT & Projektmanagement: 12,4 Prozent
  3. Finanzen: 11,6 Prozent
  4. Online-Marketing: 7,6 Prozent
  5. Personalwesen: 4,4 Prozent
  6. Webentwicklung/UX und UI: 4,0 Prozent
  7. Erneuerbare Energien: 3,1 Prozent
  8. Innovation/Digitalisierung: 1,8 Prozent
  9. Sales: 0,4 Prozent
  10. Sonstige: 23,6 Prozent

Als größtes Hindernis, dem Migrantinnen in Deutschland begegnen, nennt fast ein Drittel (32 %), Deutsch zu lernen und weitere 30,7 Prozent, überhaupt einen neuen Job zu finden. Für jede achte Migrantin (12,4 %) ist die größte Hürde, an eine staatlich geförderte Weiterbildung zu kommen.

Was ist das größte Hindernis für dich, um eine Karriere in Deutschland zu beginnen? (Einfachauswahl)

  1. Deutsch lernen: 32,0 Prozent
  2. Neuen Job finden: 30,7 Prozent
  3. Staatlich geförderte Weiterbildung zu finden: 12,4 Prozent
  4. Anerkennung des Abschlusses/Berufs in Deutschland: 6,2 Prozent
  5. Integration in die deutsche Gesellschaft: 4,9 Prozent
  6. Unterstützung beim Jobcenter/Agentur für Arbeit: 3,6 Prozent
  7. Probleme mit dem Visum: 2,7 Prozent
  8. Eine Gemeinschaft finden, die unterstützt: 2,2 Prozent
  9. Bei Flucht aus Heimatland, Unterstützung beim Status: 1,8 Prozent
  10. Sonstige Hindernisse: 3,6 Prozent

Mehr als zwei Drittel (67,7 %) haben keine unterstützende Gemeinschaft, die Hilfe und Orientierung bei den Herausforderungen der Integration in Deutschland und auf dem Arbeitsmarkt bieten kann.

Migrantinnen wünschen sich ganz konkret Unterstützung bei der Jobsuche (44,4 %) und Zugang zu staatlich geförderten Weiterbildungen (28,9 %). Dafür würden sich 44,4 Prozent eine Kursberatung wünschen, um eine geeignete Weiterbildung zu finden und 31,6 Prozent Unterstützung bei Terminen mit dem Jobcenter bzw. der Bundesagentur für Arbeit.

Kasia Woźniak, Initiatorin Match Talent for Women und Community Managerin, bewertet die Ergebnisse: „Unsere Umfrage zeigt, dass Weiterbildungsmaßnahmen in Digitalisierungs- oder MINT-Berufen für zugewanderte Frauen sehr attraktiv sind. Das Potenzial dieser Branchen, die Lücke an Fachkräften zu schließen, ist also vorhanden. Das Angebot und die Nachfrage sind da, jedoch gibt es noch Herausforderungen beim Zusammenfinden. Die Umfrage zeigt auch, dass die Sichtbarkeit der Akteure gestärkt und deren Vernetzung verbessert werden muss. Dies sehen wir auch in unserer täglichen Arbeit bei Match Talent. Der Bedarf an Schnittstellen, die beratend, unterstützend und vermittelnd zur Seite stehen, ist enorm.”

Quellen:
*https://www.iwd.de/artikel/fachkraeftemangel-in-digitalisierungsberufen-613957/
**https://www.iwd.de/artikel/auf-der-suche-nach-mint-fachkraeften-621354/ 

Über die Umfrage: Die Umfrage wurde im Mai 2024 von Match Talent online unter Migrantinnen, die den Beratungsservice von Match Talent angefragt haben, durchgeführt. Insgesamt haben sich 225 Migrantinnen beteiligt. Die Fragen konnten per Einfachauswahl oder offen beantwortet werden.

Pressekontakt Match Talent:
markengold PR
Cathérine Spelter & Manja Buschewski
match-talent@markengold.de

ÜBER MATCH TALENT
Match Talent ist eine Initiative der Online-Sprachschule Lingoda, in Zusammenarbeit mit der Bildungsplattform für Geflüchtete Kiron Open Higher Education, die im Sommer 2022 als Karrierecenter ins Leben gerufen wurde. Ziel von Match Talent ist es, internationale Talente bei der Qualifizierung und Integration in die deutsche Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu fördern. Dazu werden Bildungsprogramme von erfahrenen Partnern in Deutschland mit sprachlichen und interkulturellen Lernangeboten verbunden. Ergänzend bietet Match Talent kostenfreie Karriereservices an, bestehend aus Karriere- und Weiterbildungscoaching und zusätzlichen Unterstützungsangeboten wie Live-Events und einem Buddy-Programm. Weitere Informationen unter  www.match-talent.org

ÜBER LINGODA
Lingoda gehört zu den besten Online-Sprachschulen. Gegründet in Berlin, Deutschland im Jahr 2013, bieten wir bequeme und barrierefreie Online-Sprachkurse in Deutsch, Englisch, Business-Englisch, Französisch und Spanisch für über 100.000 Lernende weltweit. Unsere Mission ist es, in der Welt durch Sprachkurse Brücken zu bauen. Besuchen Sie www.lingoda.com für weitere Informationen.

Mit Match-Pflege rief Lingoda bereits im Dezember 2021 eine Initiative zur Integration internationaler Fachkräfte in den deutschen Arbeitsmarkt ins Leben. Die 150 Netzwerkpartner von Match setzen sich dafür ein, die Wege zur Gewinnung und Anerkennung von internationalen Fachkräften zu vereinfachen, die hohe Qualität der sprachlichen und fachlichen Weiterbildung sicherzustellen sowie für die nachhaltige Integration zu sorgen.

ÜBER KIRON
Kiron wurde 2015 in Berlin gegründet und ist eine gemeinnützige Edtech-Organisation, die kostenlose Online-Kurse anbietet, um es benachteiligten Gruppen zu ermöglichen, sich weiterzubilden oder umzuschulen und auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Wir haben die Online-Lernplattform Kiron Campus geschaffen, um sicherzustellen, dass unsere Teilnehmenden kostenfreien Zugang zu hochwertiger Bildung für ihre akademische, berufliche und persönliche Entwicklung erhalten. Unser Campus ist darauf ausgelegt, die Bedürfnisse unserer Lernenden ganzheitlich zu unterstützen, und hat seit 2015 über 70.000 Studenten begleitet. Besuchen Sie www.kiron.ngo, um mehr über uns zu erfahren.

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